So heizen wir in Zukunft

Nach Möglichkeit sollten viele Haushalte, Institutionen und Unternehmen auf umweltschonende Fernwärme zurückgreifen. Doch der Ausbau der Fernwärme ist ein teures und nicht überall umsetzbares Projekt.  „Beim Bau neuer Fernwärmeleitungen gibt es eine Reihe von Besonderheiten“, weiß Herbert Schaller, Geschäftsbereichsleiter bei der swa Netze GmbH und verantwortlich für Planung und Bau der Leitungen. Zum einen brauchen Fernwärmeleitungen mehr Platz als beispielsweise Gasleitungen. „Es müssen immer zwei Rohre nebeneinander verlegt werden: Eines, das das erhitzte Wasser zu den Haushalten bringt, und eines, das das erkaltete Wasser wieder ins Fernwärmeheizkraftwerk bringt“, erklärt Herbert Schaller. Zum anderen sind die Rohre durch die Isolierung sehr dick: Bis knapp unter 60 Zentimeter Durchmesser umfasst eines. Auch können die Rohre nicht beliebig tief verbaut werden: Mindestens 60 Zentimeter unter der Erde müssen sie liegen. Doch tiefer als vier Meter darf man auch nicht gehen. Sonst würde der Erddruck die sich bewegenden Rohre zu sehr einschränken.

Deswegen können die swa nicht alle Augsburger Haushalte und Unternehmen an das Fernwärmenetz anschließen. „Der Ausbau muss auch wirtschaftlich und von den Gegebenheiten her machbar sein“, sagt Frank Kaminke, Leiter Vertrieb Fernwärme bei den swa. Deswegen werden bestimmte Ausbaugebiete definiert. Hier können sich Ein- und Mehrfamilienhäuser nach und nach an das Fernwärmenetz anschließen lassen.

Heizungen als Alternativen zur Fernwärme

Doch weil das nicht überall geht, haben die swa auch Alternativen zur Fernwärme im Angebot. „Sicherlich ist Fernwärme die umweltschonendste Art zu heizen. Aber es gibt auch andere Heizformen, die wir unseren Kunden anbieten können“, sagt Karl-Heinz Viets, Abteilungsleiter Energiedienstleistungen bei den swa. „Doch pauschale Empfehlungen sind schwierig“, weiß der Experte. „Denn je nachdem, ob es sich um ein Ein- oder Mehrfamilienhaus, Bestand oder Neubau handelt, können unterschiedliche Lösungen sinnvoll sein. Deswegen müssen wir uns immer den individuellen Einzelfall ansehen“, sagt Karl-Heinz Viets.

Grundsätzlich aber stehen als Alternativen zur Fernwärme aktuell beispielsweise Erdgasheizungen zur Verfügung. „Der Nachteil hier ist sicherlich, dass Gas ein fossiler Brennstoff ist, der nur noch eine begrenzte Zeit eingesetzt werden darf“, sagt der Energieexperte. Aber er blickt auch optimistisch in die Zukunft: „Vielleicht können wir schon bald Erdgas nach und nach durch mit Ökostrom erzeugten Wasserstoff ersetzen – dann würde die Ökobilanz auch bei Gasheizungen immer besser ausfallen.“ Doch schon heute gilt: Im Gegensatz zur Ölheizung spart Erdgas deutlich an CO2.

Die Pelletheizung als Alternative

„Auch Pelletheizungen können eine Alternative zur Fernwärme sein“, sagt Karl-Heinz Viets. Hier sind zwar die Anschaffungs- und Betriebskosten hoch, die Wärme hingegen relativ günstig. Außerdem unterstützt der Staat den Einbau mit Fördergeldern. Und wer mit Holz heizt, heizt umweltfreundlich.

Wärmepumpen haben ebenfalls eher hohe Anschaffungskosten. Dafür sind aber die Betriebskosten niedrig. Außerdem haben Sie und einen deutlich geringeren CO2-Ausstoß als Gas- oder Ölheizungen. Wichtig ist bei Wärmepumpen: der Strom, der für den Betrieb benötigt wird, sollte regenerativ sein. Bei Grundwasser-Wärmepumpen können Bohrungen nötig sein. Das muss man bei der Investition berücksichtigen.

Daneben können Solar- oder Photovoltaikanlagen, Blockheizkraftwerke oder Hybridlösungen, die verschiedene Techniken kombinieren, eine Lösung sein. Deswegen ist bei alternativen Heizformen der individuelle Ansatz so wichtig.

Foto: Zehntausendgrad

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