So funktioniert Fernwärme

Aus fünf Kraftwerk-Standorten in Augsburg speisen wir Fernwärme direkt in das rund 176 Kilometer lange Netz ein. Erfahren Sie mehr über die Funktionsweise von Fernwärme.

Unter Fernwärme versteht man die Versorgung von Haushalten mit Warmwasser und Heizungswärme über ein externes Rohrleitungssystem. Die Wärme wird zentral von den Stadtwerken Augsburg produziert und über das Fernwärmenetz direkt ins Haus geliefert.

Wie funktioniert die Wärmeversorgung?

Das Fernwärmesystem der swa Fernwärme funktioniert wie eine große Zentralheizung für die ganze Stadt: Die Erzeugungsanlagen entsprechen dem Heizkessel, die angeschlossenen Haushalte den jeweiligen Heizkörpern.

Unter Augsburg erstreckt sich das rund 187 Kilometer lange Fernwärmenetz der swa über sieben Stammleitungen, die die Stadt in alle Himmelsrichtungen durchkreuzen. Durch diese Leitungen fließt bis zu 130 Grad heißes Wasser direkt in Wohngebäude, Geschäftshäuser oder Gewerbeanlagen, wo es sowohl zum Heizen als auch zur Warmwasserversorgung genutzt wird.

Wie kommt Fernwärme zu mir?

Das heiße Wasser gelangt unter Druck und mit Hilfe von Pumpen über ein gut isoliertes Leitungssystem direkt in das Gebäude. Eine Fernwärme-Übergabestation inklusive Wärmetauscher verbindet das swa Fernwärmenetz mit der hausinternen Heizung. Sie wird im Keller Ihres Gebäudes installiert. Dort entnehmen Sie die Fernwärme nach Bedarf zum Beheizen, zur Wassererwärmung und zur Klimatisierung. Danach fließt das abgekühlte Wasser wieder zum Heizkraftwerk zurück, wo es erneut erhitzt wird und sich so der Kreislauf schließt.

Wärme aus Augsburg

Gemeinsam die Wärmewende gestalten - swa Fernwärme

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Seit 1954 wird das Fernwärmenetz in Augsburg betrieben und stetig erweitert. Heute umfasst es rund 187 Kilometer. Neben der Wärmeübernahme der Abfallverwertung (AVA), die seit 1998 einspeist, wird es von fünf Standorten der swa bespeist.

​​​​​​​Heizkraftwerk Franziskanergasse

  • in Betrieb seit 1966
  • Hohe Effizienz dank Kraft-Wärme-Kopplung: Dampfturbinen erzeugen gleichzeitig Strom und Wärme. Wärme, die bei der Stromgewinnung entsteht, wird als Fernwärme genutzt.
  • Zur Kraftwerkseinrichtung gehören auch zwei Heizöltanks, da das Kraftwerk bei Gasknappheit auch mit Öl betrieben werden kann.
  • Installierte thermische Leistung: 251,09 MW

Die Heizwerke West und Süd wurden 1987 errichtet. Sie erzeugen durch die Verbrennung von Gas Fernwärme mit einem Brennstoffnutzungsgrad von 94 %. Sie können bei Bedarf auch mit Heizöl betrieben werden.

Installierte thermische Leistung: jeweils 49,5 MW

Biomasse-Heizkraftwerk in Lechhausen

  • in Betrieb seit 2008
  • liefert Wärme und Strom aus der Verbrennung von Holzhackschnitzeln aus Restholz aus der Land- und Forstwirtschaft sowie der Landschaftspflege (Baum- und Strauchschnitt)
  • arbeitet CO2-neutral. Das CO2, das während der Verbrennung freigesetzt wird, entspricht der Menge, die der Baum während seines Wachstums in sich gebunden hat. 
  • Installierte thermische Leistung: 27,8 MW

Die Gasturbine-Ost erzeugt seit 2004 Wärme und Strom in Kraft-Wärme-Kopplung. Zu diesem Standort gehört ebenfalls ein Warmwasserspeicher als „Puffer“. So werden die Versorgungssicherheit erhöht und die Effizienz des Kraft-Wärme-Kopplung-Prozesses gesteigert. Rein rechnerisch können durch die Gasturbine etwa 10.000 Einfamilienhäuser mit Fernwärme versorgt werden.

Installierte thermische Leistung: 41,3 MW

Was ist die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) bei der Gasturbine?

Gas wird durch Zugabe von Luft in einem Dampfkessel verbrannt und so Dampf mit 500 Grad Celsius und 65 bar erzeugt. Der Dampf treibt eine Turbine an, die mit einem Generator gekoppelt ist und Strom erzeugt. Der Dampf, der die Turbine verlässt, wird zur Erzeugung von Heißwasser für die Fernwärme genutzt. Der Dampf kondensiert und wird wieder zurück in den Dampfkessel geleitet um erneut „verdampft“ zu werden. Dieses Abgas hat eine Temperatur von ca. 550 Grad Celsius und strömt beim KWK-Verfahren in einen nachgeschalteten Heißwasser-Abhitzekessel, wodurch es auf ca. 85 Grad Celsius abgekühlt wird und das Fernwärmewasser von rund 60 Grad Celsius auf maximal 130 Grad Celsius aufgeheizt wird.

Damit hat der KWK-Prozess einen Brennstoffnutzungsgrad von ca. 88 %.

So kommt die Wärme an

Durch das Fernwärmenetz mit einem Wasservolumen von ca 11.000 m³ wird rund um die Uhr Wärme aus den Erzeugungsanlagen geliefert. In den Leitungen herrschen dabei Temperaturen von 60 Grad Celsiusbis 130 Grad Celsius. Durch den Netzdruck von 4 bis 7 bar bleibt dabei das Wasser auch über 100 Grad Celsius flüssig.

Unser Verbundnetz ist in 52 Teilgebiete aufgeteilt. Jedes Teilgebiet kann über fernbedienbare Armaturen bei Bedarf in kurzer Zeit vom restlichen Netz abgetrennt werden.

Kälte aus Wärme: Fernkälte nutzen

Damit mit Fernwärme nicht nur geheizt sondern auch gekühlt werden kann, wird eine Absorptionskälteanlage benötigt. Diese Art von Anlage nutzt Wärme, um einen Prozess zu starten, der die Kälte aus der Verdunstung einer Wasser-Lithiumbromidlösung entzieht. Bei herkömmlichen Kältemaschinen (Kompressionskältemaschinen) muss dahingegen ein Kältemittel eingesetzt werden, das zumeist ein hohes Treibhausgaspotenzial hat. Zusätzlich beziehen wir im Sommer, wenn viel Kälte benötigt wird, unsere Fernwärme nahezu ausschließlich aus Abwärme, die ansonsten nicht genutzt werden würde. Durch den Gebrauch einer Absorptionskälteanlage können somit CO2e-Emissionen vermieden werden und gleichzeitig wird Energie sinnvoll weiterverwendet.

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