
Woher die Haltestelle ihren Namen hat: Beim Dürren Ast
Der Name klingt irgendwie gruselig – und irgendwie ist es die Geschichte auch, die hinter dem Dürren Ast steckt.
Auf dem Weg von der Innenstadt Richtung Haunstetten hält die Linie 2 auch am "Dürren Ast" direkt an der Haunstetter Straße. Auf der einen Seite der Haltestelle liegt das Augsburger Univiertel, auf der anderen grenzt hinter der Haunstetter Straße der Siebentischwald an. Von einem dürren Ast ist hier heute nichts mehr zu sehen. Für die Herkunft des Haltestellennamens spielt er aber wortwörtlich eine wichtige, und auch ein wenig gruselige Rolle.
Sichtbare Mahnung für Verbrecher
Dafür lohnt es sich, einen Blick in die Vergangenheit zu werfen. Vor mehreren hundert Jahren endete das Augsburger Stadtgebiet im Süden am Roten Tor. Zum Tode verurteilte Verbrecher wurden damals weitab von der Stadt in der an einem „dürren Ast“ hoch in der Luft und noch von Weitem sichtbar aufgehängt. Eine Mahnung, nicht nur für die Augsburger. Die meisten Menschen mieden den Platz und umgingen ihn in einem weiten Bogen. Nur fahrendes Volk, das innerhalb der Stadtmauern von Augsburg nicht geduldet wurde, nächtigte dort hin und wieder. Die Stätte behielt jahrhundertelang im Volksmund den Namen „Dürrer Ast“ und als dort später ein Gasthaus errichtet wurde, bekam es auch diesen Namen.
Zu Gast beim „Dürren Ast“
Das Anwesen „Gastwirtschaft zum Dürren Ast“ wurde 1901 für 63.000 Mark an die Stadt Augsburg verkauft, da sie dort das Lochbachwasserwerk errichten wollte. Im Zweiten Weltkrieg ist das Gasthaus durch einen Bombenangriff zerstört worden. Heute steht auf dem Platz eine Tankstelle. Nur noch ein großer Kastanienbaum erinnert an den Biergarten.
Vom "Dürren Ast" zum Wasserweg
Die Dürrenastheide, die an das Wohngebiet hinter der Tankstelle beim dürren Ast angrenzt, lässt nichts mehr von dem grausigen Schauspiel erahnen, das sich hier einst zugetragen haben musste. Unweit der Haltestelle befindet sich das Wasserwerk am Lochbach der Stadtwerke Augsburg (swa). Besucher haben hier die Möglichkeit, unter dem Motto „Vom Himmel ins Trinkwasserglas“ erfahren, wie genau der Wasserkreislauf funktioniert und was die swa tun, damit die Augsburger zu jeder Tages- und Nachtzeit den Wasserhahn aufdrehen können.
Foto: swa/Thomas Hosemann
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