Von der Pferdebahn zur Mobilitätsdrehscheibe: Wie alles begann

Bequem von A nach B kommen war von jeher wichtig für die Menschen. Die Fortbewegungsmöglichkeiten entwickelten sich dabei immer weiter und der Weg von der Pferdebahn bis in die heutige Zeit mit Bus und Straßenbahn der swa nahm seinen Lauf.

Im 19. Jahrhundert gingen viele Menschen in Augsburg zu Fuß, wenn sie von einem Ort zum anderen mussten. Das war vielleicht nicht bequem, aber viel Auswahl an Fortbewegungsmitteln gab es zu dieser Zeit noch nicht. Einen Wendepunkt brachte die Idee der Ingenieure Charles de Féral und Emil von Pirch aus Metz, die im Jahr 1877 dem Augsburger Magistrat den Bau einer privaten Pferdebahn vorschlugen. Bereits zwei Jahre später wurde der Vertrag unterschrieben.

Königliche Absegnung der Pferdebahn

Der 19. August 1880 war entscheidend für die Pferdebahn. König Ludwig II. von Bayern erteilte die Konzession für Bau und Betrieb der Bahn in Augsburg, Lechhausen, Pfersee und Göggingen. Daraufhin wurde im November die Augsburger Trambahn AG gegründet und wenige Monate später startete der Bau der Gleise.

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Im Mai 1881 war es dann endlich so weit: Vom Perlach bis zum Bahnhof führte die erste Strecke der Pferdebahn. Fünf Monate später war das gesamte Netz mit einer Gesamtlänge von knapp 17 Kilometer fertig.

Winken und einsteigen

Knapp 100 Pferde, 60 Mitarbeiter und 30 Wagen sorgten dafür, dass die Fahrgäste an ihrem Ziel ankamen. Im Sommer fuhren die Pferdewagen von 6 Uhr bis 21 Uhr, im Winter von 7 Uhr bis 20 Uhr. Wer mitfahren wollte, brauchte bloß zu winken, denn Haltestellen gab es zu dieser Zeit noch nicht. Die Strecke Perlach – Bahnhof wurde alle acht Minuten bedient, die anderen Strecken wurden im 16-Minuten-Takt befahren.

Obwohl im ersten Betriebsjahr bereits 1,3 Millionen Menschen mit der Pferdebahn fuhren, gab es bereits Probleme. So stellte sich heraus, dass sich manche Strecken nicht rentierten und auch der Betrieb war durch die Pferde nicht gerade billig.

Testphase Dampfbetrieb scheitert

Die Lösung sollte die Umstellung auf dampfbetriebene Antriebswagen sein. Eine höhere Fahrgeschwindigkeit, weniger Wagen und Personal und vor allem keine Pferde mehr sollten Kosten einsparen. Nachdem sich aber während des neunmonatigen Probebetriebs die Bevölkerung über Rauch und Lärm der Dampfwagen beschwerte, wurde das Experiment direkt nach der Testphase wieder beendet und die Pferde wieder eingespannt. 1891 wurde die Augsburger Trambahn AG an die Firma Schmidt & Co. verkauft. Trotz einiger Neuerungen blieb die Pferdebahn aber weiterhin unwirtschaftlich. Vier Jahre später ging sie in den Besitz der Nürnberger Elektrizitätsgesellschaft Schuckert & Co. über. Ende 1898 war die Pferdebahn dann Geschichte.

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