swa historisch: Das Gaswerk entsteht

Das Augsburger Gaswerk in Oberhausen mit seinem markanten Gaskessel kennen die meisten Augsburgerinnen und Augsburger. Doch was genau passierte eigentlich damals am Gaswerk? Die spannende Entwicklung des Areals von der Gasproduktionsstätte zum Zentrum für Kultur und Kreativität – Teil 1.

Wir schreiben das Jahr 1848. Augsburg gehörte zum Königreich Bayern, hatte rund 38.000 Einwohner und galt damals schon als Industriestadt. Dafür musste auch eine geeignete Versorgung mit Energie gewährleistet werden. Der Weg für den Energielieferanten Gas nach Augsburg war geebnet. Im ersten Teil der neuen Serie rund um die Geschichte des Augsburger Gaswerks geht es darum, wie das Gas seinen Weg nach Augsburg fand.

631 Gasleuchten für Augsburg

Das erste Gaswerk in Augsburg wurde 1848 gebaut – allerdings nicht am heutigen Standort im Stadtteil Oberhausen, sondern in der Bauhofstraße (heute Johannes-Haag-Straße) in der Nähe des Jakobertors. Dort befinden sich heute die Werkstätten der Stadtwerke Augsburg (swa). Augsburg war damals nach Nürnberg die zweite Stadt in ganz Bayern, die ein eigenes Gaswerk hatte. Hintergrund für den Bau war in erster Linie, die Straßenbeleuchtung der Stadt von Öllampen auf die hellere Gasbeleuchtung umzustellen. Von anfangs insgesamt 655 Öllaternen wurden zunächst mehr als die Hälfte durch Gasleuchten ersetzt, bis zwanzig Jahre später die Umrüstung abgeschlossen war. Fortan erhellten 631 Gasleuchten Augsburgs Nächte. Übrigens: Sechs dieser Gaslaternen sind noch heute in der Augsburger Fuggerei in Betrieb.

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Augsburger Unternehmer L.A. Riedinger finanziert zweites Gaswerk

Die erste Gasfabrik am Jakobertor lag noch nicht in den Händen der swa, sondern wurde privatwirtschaftlich von der Gesellschaft für Gasindustrie betrieben. Die Nachfrage nach Gas stieg stetig und so wurde das Gaswerk im Jahr 1870 erweitert. Die zweite Gasfabrik wurde von keinem geringeren als Ludwig August Riedinger finanziert. Der Augsburger Unternehmer besaß eine der größten Gaslampenfabriken Augsburgs und gilt als Begründer der Gasbeleuchtung in 25 bayerischen Städten und 42 in ganz Europa. Die zweite Augsburger Gasfabrik wurde in der Badstraße erbaut. In den acht Gasbehältern der beiden Gaswerke konnten insgesamt fast 23.000 Kubikmeter Gas gespeichert werden.

Zwei Millionen Mark für die beiden Augsburger Gaswerke

Im Jahr 1907 schaltete sich schließlich die Stadt Augsburg ein und erwarb die beiden Gasfabriken samt Grundstücken, Häusern, Rohrnetz und der gesamten Straßenbeleuchtung für 2 070 000 Mark. Die Anlagen waren zum Teil mittlerweile fast 60 Jahre alt, der Ofenbetrieb für die Gasproduktion verlief noch komplett von Hand. Fest stand: Augsburg brauchte ein neues Gaswerk. Am 7. Oktober 1910 wurde der Spatenstich für den ersten Teleskop-Gasbehälter auf dem heutigen Gaswerksareal in Oberhausen gesetzt. Und die Geschichte des Gases in Augsburg nahm ihren Lauf.

Fotos: Sammlung Franz Häußler

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