Fernwärme unterm Ulrich

Andernorts gibt es „Leuchtturm-Projekte", in Augsburg weist ein Kirchturm den Weg zu verantwortungsvoller Heizenergie: In der Pfarrei St. Ulrich und Afra hat sich die Fernwärme bewährt.


Als der Augsburger Baumeister Burkhard Engelberg im Jahre 1512 sein größtes Werk, das Ulrichsmünster, vollendet hatte, da fehlte noch etwas: die Heizung. Aber so etwas gab es in keiner Kirche jener Zeit. Es sollte noch eine ganze Weile dauen, bis den Gläubigen in den Gotteshäusern dieser Luxus geboten wurde. Die Basilika St. Ulrich und Afra zum Beispiel erhielt ihre Kirchenheizung erst in den 1970er Jahren. Da hatte es die Gemeinde im daneben gelegenen Pfarrheim gemütlicher. Der 1959 errichtete Bau war immer schon gut geheizt – mit Fernwärme der Stadtwerke Augsburg.


„Zufälliger“ Umweltschutz


Mehr als 50 Jahre später bewährte sich diese Entscheidung unter einem Aspekt, der seinerzeit eher Nebensache war: dem Umweltschutz. Die Gemeinde hatte sich 2013/14 dem Energiemanagement zugewandt und eine Energiebilanz aufgestellt. Unter anderem, um einem Appell von Papst Franziskus zu folgen: „Alle Verantwortungsträger auf wirtschaftlichem, politischem und sozialem Gebiet, alle Männer und Frauen guten Willens möchte ich herzlich bitten: Lasst uns Hüter der Schöpfung, des in die Natur hineingelegten Planes Gottes sein, Hüter des anderen, der Umwelt; lassen wir nicht zu, dass Zeichen der Zerstörung und des Todes den Weg dieser unserer Welt begleiten!“


Sauberes und günstiges Heizsystem


Es stellte sich heraus, dass die Gemeinde von St. Ulrich und Afra mit Fernwärme eine Methode gewählt hatte, die sich im Vergleich als ökologisch vorteilhaft erwies – beim Verbrauch, aber vor allem auch mit Blick auf die Kohlendioxid-Belastung. Da auch die Messwerte aus dem historischen Pfarrhof, dem Wohn- und Dienstgebäude der Priester und ihrer Mitarbeiter, die Pluspunkte der Fernwärme bestätigten, wurde auch in der Basilika 2011 eine neue Heizung installiert, die an der Fernwärme-Versorgung angeschlossen ist. „Nach einer anfänglichen Einstellungsphase ist der Verbrauch an Fernwärme gegenüber früher kräftig gesunken“, heißt es im Bericht der Gemeinde.


Platzsparend und umweltfreundlich


Wie in St. Ulrich und Afra erweist sich Fernwärme als günstigste und praktikabelste Lösung, wenn ein sauberes und umweltschonendes Heizsystem in Gebäuden installiert werden soll. Durch die zentrale, gemeinsame Erzeugung von Wärme und Strom wird wertvolle Primär-Energie eingespart. Damit reduzieren sich die CO2-Emissionen deutlich. Bei den swa werden knapp 50 Prozent der Wärme aus erneuerbaren Energien gewonnen. Dazu kommt: Eine Fernwärme- Hausstation ist wartungsarm und spart Reparatur- und Servicekosten. Durch die kompakte und moderne Fernwärme-Hausstation sind zudem kein Kamin, kein Heizraum mit Brenner oder Vorratsbehälter nötig. Hätte Burkhard Engelberg, der Baumeister des Ulrichsmünsters, diese Methode schon gekannt: Der Architekt des höchsten Augsburger Kirchturms hätte sicher auch hier auf eine technische Spitzenleistung gesetzt.

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