Ein Schloss für das Augsburger Trinkwasser
Das historische Wasserwerk der Stadtwerke Augsburg (swa) wurde damals schlossartig gebaut. Der Bau war damit weit aufwendiger, als für einen Zweckbau nötig.
Die Wasserversorgung hat in Augsburg eine lange Geschichte. Wahrscheinlich wurde deshalb auch im Jahr 1878 ein Wasserwerk geplant, das einem Schloss ähnelte. Geplant wurde der Bau von Architekt Karl Albert Gollwitzer. Das Wasserwerk besteht langrechteckigen, eingeschossigen Maschinensaal und hat eine Deckenhöhe von sieben Metern. Im Westen wurden links und rechts zwei Türme angebaut. Damit wurde die Westfassade besonders repräsentativ gestaltet. Auch die im Inneren orientalisch angehauchte Dekorationsmalerei an den Decken und Wänden lässt die Handschrift des Architekten Gollwitzer erkennen.
„Zitate“ aus dem Wasserwerk am Roten Tor
Das Wasserwerk am Hochablass ist ein echter Hingucker. Vor allem den Stadtkennern wird hier auffallen, dass sich einige Elemente vom Wasserwerk am Roten Tor im Wasserwerk am Hochablass wiederfinden. So zeigt beispielsweise ein Ziergitter an einer der Türen sowie die Dekorationsmalerei Fische, die auch beim Eingang zum Oberen Brunnenmeisterhaus beim Wasserwerk am Roten Tor zu finden sind.
Wasserwerk mit modernster Technik
Betrieben wurde das Wasserwerk am Hochablass nach in Augsburg altbewährter Technik Wasser mit Wasser fördern. Das heißt: Der nahegelegene Lech lieferte die Energie, um Kolbenpumpen anzutreiben, die das Grundwasser nach oben beförderten. Die Pumpen saugten das Wasser regelrecht nach oben und drückten pro Sekunde 240 Liter in die Hauptleitung, die einen Durchmesser von 55 Zentimetern hatte. Von hier aus wurde von 1879 bis 1898 die gesamte Stadt mit Trinkwasser versorgt. Und das 94 Jahre lang, bis zum 3. Dezember 1973.
Im Rahmen von swa erleben bieten die Stadtwerke regelmäßig Führungen durch das historische Wasserwerk an.
Hier geht's zu den Führungen
Fotos: swa