Technik-Beistand: Die swa und das Archiv des Bistums Augsburg

Im Archiv des Bistums lagern unersetzliche Schätze. Modernste technische Anlagen helfen dabei, sie zu schützen. Die Stadtwerke Augsburg (swa) sind hier als Partner an Bord – und quasi der verlängerte Arm des Haustechnikers.

In der Pfarrhausstraße 4 lagert ein Schatz. Ein großer Schatz. Ein gar unersetzbarer. Hinter den Mauern der Kirche von St. Joseph verbirgt sich das „Gedächtnis der Kirche von Augsburg“, wie es einst Generalvikar Harald Heinrich nannte: Das Archiv des Bistums Augsburg beherbergt Akten, Bücher, Urkunden und Verwaltungssachen des Bistums. „Zu uns kommen Menschen, die beispielsweise etwas über ihren Familienstammbaum erfahren möchten“, erzählt Archivleiter Dr. Erwin Naimer. „Standesämter gibt es erst seit 1876 – was weiter zurückgeht, hat die Kirche aufgeschrieben“, ergänzt er.

Das Archiv des Bistums ist erst seit 2016 in den neuen Räumlichkeiten auf dem Gelände der Pfarrei St. Joseph zuhause. Teile der einst circa 2.000 Menschen fassenden Kirche wurden dafür aufwendig umgebaut. Denn wo einst im hinteren Teil des Gotteshauses die Orgel erklang, steht heute ein „Haus im Haus“. „Die Kirche ist innen wie außen denkmalgeschützt“, erzählt Archivleiter Dr. Naimer. Deswegen wurde das Archiv auf einem eigenen Stahlgerüst erbaut, das an keiner Stelle mit dem Gotteshaus verbunden ist. 

Mit dem Umbau wurde auch viel Technik verbaut: Eine neue Heizung und Klimaanlage mussten her, damit die papierenen Stücke immer einer gleichbleibenden Temperatur und Luftfeuchtigkeit ausgesetzt sind. Außerdem wurden eine Brandmelde- und Feuerlöschanlage installiert.

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Feuerlöschen ohne Wasser – im Archiv des Bistums Augsburg geht das
Doch das Feuer auf die altbewährte Methode mit Wasser oder Schaum löschen, wäre für die Papiere mindestens genauso schädlich wie die lodernden Flammen selbst. Daher wird im Archiv des Bistums mit Stickstoff gelöscht. Dieser verdrängt den Sauerstoff aus der Luft, den das Feuer braucht, um ordentlich brennen zu können. So kann gelöscht werden, ohne dass etwas nass wird.

Mitten in Augsburg steht eine einzigartige Löschanlage
Diese Anlage ist weltweit eine der größten. „Das Ersticken der Flammen erfolgt in zwei Phasen“, erklärt Marcus Baumgartner, Mess-, Steuerungs- und Regelungs-(MSR-)Techniker bei den swa. „In der ersten Phase macht die Anlage ordentlich Alarm, damit alle Menschen, die sich noch im Magazinbereich des Archivs befinden sollten, sofort den Bereich verlassen. Dann wird mithilfe des Stickstoffs der Sauerstoffgehalt auf 17 Prozent reduziert“, erklärt Baumgartner. Das ist ein Bereich, wie man ihn auch in höher gelegenen Orten etwa in Tibet vorfindet. Erst in der zweiten Phase, die ein paar Minuten später eingeleitet wird, wird dann noch mehr Stickstoff zugeführt, um jeden Brandherd zu ersticken. Dies wäre dann auch für den Menschen tödlich.

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Der verlängerte Arm des Haustechnikers
Eine solche Anlage braucht vor allem eines: regelmäßige Kontrolle und Wartung von Experten. Vor Ort ist der Haustechniker Andreas Schuster derjenige, der nicht nur die Stickstofflöschanlage, sondern auch alle anderen technischen Details aus dem Effeff kennt. „Doch ganz ohne Vertretung mit technischem Know-how geht es nicht“, sagt Schuster. Schließlich wolle auch er mal in den Urlaub gehen oder könne kurzfristig ausfallen. „Deswegen freue ich mich sehr, dass ich hier die Stadtwerke Augsburg als Partner habe.“ Der Betreuungsaufwand ist sehr hoch, die Bereiche sind äußerst sensibel.

Und die Stadtwerke Augsburg sind immer da – und immer erreichbar. „Wir können die Technik auch aus der Ferne überwachen und steuern“, erklärt MSR-Techniker Rene Lindauer. „Bei größeren Abweichungen von der Norm bekommen wir sofort einen Alarm aufs Smartphone und können handeln."

Alles bleibt trocken: dank „Kuhstallgefälle“
Eine Gefahr bleibt jedoch für die wertvollen Schätze des Archivs: ein Dachstuhlbrand. Eine eigens auf dem Dachboden installierte Löschanlage reagiert sensibel auf die lodernden Flammen und fängt selbstständig das Löschen an. Ein 30.000 Liter Wasser fassender Tank hat genug Kapazität um 90 Minuten lang zu löschen. Damit das Löschwasser nicht durch die Decke in den sensiblen Magazinbereich dringen kann, ist der gesamte Boden lückenlos mit einer Aluminiumschale ausgekleidet. Diese ist so konzipiert, dass er zur Mitte hin mit einem leichten Gefälle zusammenläuft, sodass das Wasser abfließen kann. Ähnlich wie in einem Kuhstall. Dort wird auch immer ein Gefälle eingebaut, damit die Hinterlassenschaft der Tiere direkt abfließen können.

Blickt man von außen auf das Archiv des Bistums Augsburg, vermutet keiner, welche ausgeklügelte Technik sich hinter den Türen verbirgt. Dass diese immer zu 100 Prozent funktioniert und im Ernstfall die Schätze aus vielen hundert Jahren sichert, dafür sorgen der Haustechniker Andreas Schuster und die Spezialisten der swa.

Bilder: vmm/Bernd Jaufmann

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