Frühjahrsputz im Trinkwasserspeicher Leitershofen

15 Millionen Liter Trinkwasser fassen die beiden Kammern des Trinkwasserspeichers in Leitershofen. Einmal im Jahr werden sie zur Reinigung geleert. swa Wassermeister Thomas Eberle erklärt, wie es funktioniert.

Von außen sieht man nur einen Grashügel, viele Bäume und hört die Vögel zwitschern. Der Blick über die Stadt ist phänomenal. Nur ein mit dem Stadtwappen verziertes Tor, das wie der Eingang zu einem Hobbit-Haus in den Hügel hineinführt, lässt erahnen, dass sich darunter mehr verbirgt, als nur Erde. Hier schlummern 15 Millionen Liter reinstes Trinkwasser für die Stadt Augsburg. Gewonnen wird es aus tiefen Brunnen, die das Wasser aus den untersten Gesteinsschichten in die Kammern des Trinkwasserspeichers pumpen. Sie befinden sich neben dem Hochbehälter und im Stadtwald.

Reinigung erfolgt einmal pro Jahr

Die beiden Kammern des unterirdischen Trinkwasserspeichers sind 41,4 Meter lang und genauso breit. Mit bis zu 4,70 Meter steht das Wasser hier normalerweise bis fast unter die Decke – außer, wenn die Kammern für die Reinigung einmal im Jahr geleert werden. „Im Hochbehälter setzen sich im Laufe des Jahres natürliche Ablagerungen, wie Sand, Eisen oder Mangan ab. Diese sind nicht gesundheitsschädlich, werden aber einmal im Jahr entfernt“, erklärt Thomas Eberle, Wassermeister der Stadtwerke Augsburg (swa). Die Reinigung läuft in mehreren Schritten ab: Zunächst wird die Kammer bis zur Hälfte geleert. Dann befördert eine Pumpe das restliche Wasser in die andere Kammer. Es dauert ein ganzes Wochenende, das Wasser von der einen in die andere Kammer umzupumpen.

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Erst Wasser, dann Wasserstoffperoxid

Ist die Kammer komplett geleert, folgt die Inspektion. „Wir prüfen, welche Ablagerungen sich in der Kammer befinden und ob die Beschichtung an den Wänden noch fest genug hält“, sagt Wassermeister Eberle. Fotos dokumentieren, was gefunden wurde. Erst dann folgt die Reinigung. Das Reinigungsteam rückt in voller Montur an. Die Wasserwerksmitarbeiter tragen hohe, weiße Gummistiefel und werfen sich in gelbe Goretex-Schutzanzüge, die sie vor Wasser und Sprühnebel schützen. Vor dem Betreten der Kammer desinfizieren sie ihre Hände und Schuhe. Dann wird die Kammer mit Wasser ausgespritzt, mit einem Besen werden letzte Reste vom Boden gebürstet. Erst danach wird mit Wasserstoffperoxid desinfiziert. „Es wird mit einem Hochdruckreiniger verdüst, den wir nur für diesen Zweck verwenden. Durch den Sprühnebel stellen wir sicher, dass die Aerosole in jede Ritze gelangen“, sagt Thomas Eberle. Das Wasserstoffperoxid löst sich selbstständig auf und hinterlässt somit keine Rückstände in der Kammer oder im Wasser.

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Nach einer Woche ist die Kammer rein

Ist die Kammer komplett gereinigt und desinfiziert, wird sie wieder bis zur Hälfte mit Trinkwasser gefüllt. „Nach 24 Stunden entnehmen wir eine Wasserprobe, die dann im Labor geprüft wird. Zwei Tage später erhalten wir die Rückmeldung vom Labor. Wenn alles in Ordnung ist, können wir die Kammer dann wieder komplett befüllen“, freut sich Thomas Eberle. Im Anschluss ist Kammer zwei an der Reihe. „Pro Kammer dauert der komplette Reinigungsprozess ungefähr eine Woche“, so der Wassermeister. Nach dem „Frühjahrsputz“ fließt das Trinkwasser dann wieder direkt vom Wasserspeicher in die Augsburger Haushalte.

Fotos: swa / Thomas Hosemann

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