Chapeau, Einstieg mit Niveau!
Der ÖPNV in der Fuggerstadt befindet sich im Wandel. Komfortabler, moderner, schicker! So sehen Augsburgs Haltestellen in Zukunft aus. „Barrierefrei“ lautet außerdem das Stichwort.
Das schicke swa-Blau am Königsplatz ist ein echter Hingucker mitten in der Augsburger City. Nach diesem ästhetischen Vorbild sollen in Zukunft Augsburgs Haltestellen gestaltet werden. Wie das aussehen wird, lässt sich bereits an der Fachhochschule erkunden. Dort steht die „Haltestelle der Zukunft“ und lockt mit Touch Screens und einer modernen Anmutung. Auch läuft bis 2022 das Großprojekt, alle Haltestellen in Augsburg barrierefrei auszustatten. Problemloses Ein- und Aussteigen und Zugang zu allen wichtigen Informationen soll für jeden Fahrgast, ob mit oder ohne Handicap, selbstverständlich sein. Das Verkehrsnetz der swa wird also schicker, noch sicherer und komfortabler.
Noppen- und Rillenplatten: eine Unterstützung für Sehbehinderte
Eine große Orientierungshilfe sind beispielsweise die Noppen- und Rillenplatten an der Bahnsteigkante zur Fahrbahn. Die hellen Streifen mit angrenzendem dunklem Kontraststreifen sind aufgrund des dadurch entstehenden Kontrasts für Menschen mit eingeschränkter Sehkraft gut zu erkennen. Zudem können Blinde mit ihrem Langstock die unterschiedlichen Bodengegebenheiten ertasten – und durch die Schuhsohlen fühlen. Diese leiten sie auf dem Weg vom Gehweg zur Fahrzeugtür, bzw. an Informationseinrichtungen auf der Haltestelle wie das Text-to-Speech-System, welches auf Knopfdruck die Informationen auf dem Abfahrtsanzeiger vorliest.
Problemlos einsteigen: Fahrzeug und Gehweg auf einer Höhe
Um einen stolperfreien und lückenlosen Übergang zu ermöglichen, muss der Bus ganz nah an den Bordstein ranfahren. Damit die Reifen nicht – wie bildlich beim Spießbraten – aufgeschlitzt werden, gibt es die Bausteine nach „Kasseler Prinzip“, mit etwas abgerundeten Kanten. So kann jeder sicher in die öffentlichen Verkehrsmittel ein- und aussteigen und auch das Fahrzeug kann unbeschädigt weiterfahren. Was für die Busse gilt, gilt natürlich auch für die Straßenbahnen. Dank „Niederflurtechnik“ kann man auch bei ihnen ohne Niveauunterschied ein- und aussteigen.
Die sprechende Fahrplananzeige
Damit jeder weiß, wann es weitergeht, zeigt die dynamische Fahrplananzeige, in wie vielen Minuten Bus oder Straßenbahn an der Haltestelle ankommen. Hat man Einschränkungen beim Sehen, hilft einem das „Text-to-Speech“-System, das die Fahrgastinfos vorliest. Ein Knopfdruck genügt – schon bekommt man alle wichtigen Informationen vorgelesen.
Fotos: Bernd Jaufmann