Linie 5 zwischen Hauptbahnhof und Wertachbrücke: 30 Aktenordner und zwölf Gutachten für 1,2 Kilometer Straßenbahn

Stadtwerke Augsburg übergeben Planfeststellungs-Unterlagen für die Linie 5 an die Regierung von Schwaben

Wenige Tage nach dem Beschluss des Augsburger Stadtrats zur neuen Straßenbahnlinie 5 haben die Stadtwerke Augsburg heute (21.12.2020) die Genehmigungsunterlagen für das sogenannte Planfeststellungsverfahren bei der Regierung von Schwaben abgegeben. Damit geht nach Jahren der Diskussion und Prüfung das Verfahren des ersten Teilabschnitts für die künftige schnelle Straßenbahnverbindung zwischen Hauptbahnhof und Uniklinikum in eine neue Phase. Neben der digitalen Version wurden 30 Aktenordner mit sechs Ausführungen der Unterlagen in sechs Umzugskartons bei der Genehmigungsbehörde eingereicht.

Mit der Abgabe der Planfeststellungsunterlagen liegt das Verfahren zur Genehmigung in der Hand der Regierung von Schwaben. Der Antrag auf Genehmigung umfasst den ersten Teil der Linie 5 zwischen Hauptbahnhof und der Bürgermeister-Ackermann-Straße kurz nach der Wertachbrücke. Zwischen Hauptbahnhof und Luitpoldbrücke wird die Trasse auch von der bestehenden Linie 3 Richtung Pfersee und Stadtbergen genutzt.

In seiner letzten Sitzung im Jahr 2020, am Donnerstag (17.12.2020), hat sich der Augsburger Stadtrat mehrheitlich für eine Linienführung über die Holzbachstraße ausgesprochen. Zwischen Hauptbahnhof und Holzbachstraße wird die Linie geflügelt: stadtauswärts über die Rosenau- und Pferseer Straße, stadteinwärts über die Perzheim und Hörbrotstraße.

Diese Flügelung war auch das Ergebnis eines Bürgerdialogs mit Planungsworkshops unter dem Titel „Go WEST“ im Jahr 2014. Seither wurden insgesamt 33 mögliche Trassenvarianten für den Abschnitt zwischen Hauptbahnhof und Bürgermeister-Ackermann-Straße untersucht. Inhalt der eingereichten Unterlagen sind eine Vielzahl von Plänen, wie technische Lage- und Höhenpläne, Spartenpläne, Fahrleitungspläne oder Bauwerkspläne. Zwölf Gutachten externer renommierter Fachbüros sind Bestandteil der Unterlagen, wie etwa Umweltverträglichkeitsgutachten zu Boden, Wasser, Pflanzen, Tieren oder Kulturgütern, aber auch Verkehrs- oder Erschütterungsgutachten sowie Gutachten zu Schallentwicklung und die Auswirkungen auf Anwohner.

Das Planfeststellungsverfahren zur Genehmigung des Linienneubaus liegt in Händen der Regierung von Schwaben. Im Zuge dieses Verfahrens wird das Vorhaben auf Herz und Nieren geprüft, bevor letztlich über die Zulassung entschieden wird. So findet ein Anhörungsverfahren mit Institutionen, Ämtern oder Vereinen, den sogenannten „Träger öffentlicher Belange“ statt, und die Unterlagen werden öffentlich ausgelegt. In diesem Beteiligungsverfahren haben betroffene Bürger die Möglichkeit, Einwendungen zu erheben. Die Dauer dieses Verfahrens lässt sich im Vorfeld nicht abschätzen.

Erst wenn nach Abschluss des Verfahrens der Planfeststellungsbeschluss und damit die umfassende Genehmigung für das Vorhaben ergangen ist, kann mit der Detailplanung, der europaweiten Ausschreibung für die Bauarbeiten und schließlich mit dem Bau der Trasse begonnen werden. Die reine Bauzeit in diesem verkehrsreichen Abschnitt geben die swa mit rund zwei Jahren an, die Fertigstellung und Inbetriebnahme dürfte nicht vor dem Jahr 2026 erfolgen. Dann wird auch die Linie 3 durch den Hauptbahnhof fahren.

Die Straßenbahnhaltestelle sowie der Tunnel unter dem Hauptbahnhof gehen 2023 in Betrieb. Die Haltestelle im zweiten Untergeschoss unter den Gleisen der Deutschen Bahn ist dann voll funktionsfähig, der Umstieg zwischen Zug und Tram auf kurzen Wegen über Aufzüge und Rolltreppen ist gegeben. Die Linien 4 und 6 und damit zwei der drei vorgesehenen Straßenbahnlinien werden bereits in der Hauptbahnhof-Haltestelle halten und über die unterirdische Wendeschleife wenden. Und auch der Zugang für Fußgänger vom Thelottviertel in den Hauptbahnhof wird möglich sein.

Die geplante Teil-Strecke ist 1,2 Kilometer lang. Die Kosten werden auf rund 22,7 Millionen Euro netto beziffert. Parallel treiben die swa den zweiten Abschnitt der Linie 5 zwischen der Wertachbrücke an der Ackermannstraße und dem Uniklinikum weiter voran.

Die neue Straßenbahnlinie 5 ist eine leistungsfähige und schnelle Nahverkehrsverbindung zwischen Hauptbahnhof und Uniklinikum mit rund 5.500 Mitarbeitenden und jährlich rund einer Million Besucher. Aber auch entlang der Bürgermeister-Ackermann-Straße entstehen neue Wohn- und Gewerbegebiete für rund 20.000 neue Bewohner. Die neue Straßenbahnlinie erschließt die Lebensräume im Westen der Stadt und verbindet sie direkt mit dem Hauptbahnhof und der Innenstadt.

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