
swa im Einsatz: Was macht ein Verkehrsmeister?
Ob mit dem Unfallhilfswagen auf Streckenkontrolle oder im Einsatz bei einem Unfall: Zusammen mit der swa Verkehrsleitstelle managen die swa Verkehrsmeister Augsburgs Nahverkehr.
Ein Auto blockiert die Straßenbahngleise, eine Demonstration zieht durch die Stadt oder der FC Augsburg spielt zuhause: Die Verkehrsmeister der Stadtwerke Augsburg (swa) sorgen dafür, dass Busse und Straßenbahnen trotzdem weiterfahren können. Sie managen nicht nur den reibungslosen Ablauf auf Gleisen und Straßen, sondern sind auch für die Leistelle Verkehr der swa verantwortlich – und damit auch für einige der Einsatzfahrzeuge, die im Falle einer Störung unterwegs sind. Die Leitstelle Verkehr ist an allen Tagen rund um die Uhr besetzt. Die Mitarbeitenden kümmern sich zum Beispiel um die Beseitigung von Unfallstellen, informieren Fahrgäste bei Störungen oder halten die Fahrzeuge in Takt.
Was passiert in der Leitstelle?
Die Verkehrsleitstelle der swa ist rund um die Uhr besetzt. Tagsüber überwachen hier drei Personen den Augsburger Nahverkehr, in der Nebenverkehrszeit, also nachts, sind zwei Personen in der Leitstelle vor Ort. „Störungsmeldungen erreichen uns vor allem von unseren Fahrerinnen und Fahrern“, erklärt Verkehrsmeister Eduard Peter, stellvertretender Abteilungsleiter Betriebslenkung/ Leitstelle Verkehr. Pro Jahr werden circa 30.000 Meldungen erfasst, davon rund 250 Unfallmeldungen. Die Mitarbeitenden in der Leitstelle nehmen die Störungsmeldungen der Fahrerinnen und Fahrer auf der Strecke auf und kümmern sich um alle weiteren Schritte. Sie übernehmen zum Beispiel die Betriebsleitung bei Einsätzen für den Unfallhilfswagen der swa und die Folgefahrzeuge wie Polizei und Feuerwehr und geben allen weiteren Stellen Bescheid. „Bei Problemen auf der Strecke informieren wir die Fahrerinnen und Fahrer aktiv und kümmern uns um die Organisation des Schienenersatzverkehrs mit Reserve-Fahrern“, ergänzt Eduard Peter.


Welche Fahrzeuge sind für die Leitstelle im Einsatz und wie viele?
Für die Leitstelle sind insgesamt drei Unfallhilfswägen unterwegs. Wer die Verkehrsmeister-Prüfung bestanden hat, darf die Unfallhilfswägen fahren. Der Unfallhilfswagen fährt täglich bereits morgens um 3:30 Uhr los und ist bis zum Betriebsschluss des ÖPNVs, beziehungsweise bei Sondereinsätzen und Betriebsstörungen auch länger, im Einsatz. „Die Kollegen prüfen zum Beispiel bei der Streckenkontrolle auf einer Straßenbahnlinie, ob auf der Strecke alles in Ordnung ist oder zum Beispiel Falschparker den ÖPNV behindern“, berichtet Walter Neu, Abteilungsleiter Betriebslenkung/ Leitstelle Verkehr. Sie kümmern sich zudem um die Kontrolle der Baustellen, die durch die swa beauftragt wurden, und achten auch hier auf mögliche Probleme oder Störungen. Die Fahrzeuge stehen dabei über Digitalfunk mit der Leitstelle in Kontakt. Auch bei Unfällen kommen sie zum Einsatz und sind für die Unfall-Aufnahme und die Dokumentation des Unfallhergangs verantwortlich. Zudem agieren sie als Ansprechpartner für Rettungskräfte, Polizei sowie die Leitstelle Verkehr und versuchen, die Strecke so schnell wie möglich freizubekommen. Eduard Peter fügt hinzu: „Die Unfallhilfswägen sind zudem Begleitfahrzeuge bei Veranstaltungen wie Demonstrationen, Umzügen oder Demonstrationszügen.“
Ein weiteres Fahrzeug ist für den Leiter der Betriebslenkung in der Betriebsbereitschaft reserviert. „Mit diesem Fahrzeug sind mein Kollege Eduard Peter und ich im Einsatz“, sagt der Abteilungsleiter Walter Neu. „Wir übernehmen bei schweren Unfällen, Personenschaden, Bombenfunden oder Polizeigroßeinsätzen die Einsatzleitung, die Aufsicht für unsere Mitarbeiter und agieren als Ansprechpartner für die Polizei, Feuerwehr, Gutachter und viele mehr.“ Hierbei gibt es für die Einsatzleiter immer abwechselnd eine Bereitschaft mit Ortsbindung, sodass sie Augsburg nicht verlassen und zum Beispiel bei Großschadenslagen rausfahren müssen.


Wie wird man Verkehrsmeister und was sollte man mitbringen?
Wer bereits einen Bus- und Straßenbahnführerschein hat, kann sich bei den swa zunächst den Beruf des Verkehrsmeisters für rund sechs Wochen ansehen. Die Ausbildung dauert zwischen sechs und zwölf Monaten und wird mit einer Prüfung zum Verkehrsmeister abgeschlossen. Anschließend erfolgt noch eine sechsmonatige Ausbildung mit einer Prüfung für die Tätigkeiten in der Leitstelle. Und zum Schluss muss eine zweiwöchige Schulung inklusive Prüfung zur Stellwerkstechnik für den neuen Hauptbahnhof absolviert werden. Die Verkehrsmeister sind aber nicht nur mit dem Unfallhilfswagen unterwegs, sondern werden unterschiedlich eingesetzt. Zum Beispiel sind sie heute in der Leitstelle und morgen im Außendienst – sie decken also das ganze Verkehrsspektrum für Bus und Straßenbahn ab. Dabei arbeiten die Mitarbeiter in Schichten, sodass sie an jedem Tag des Jahres rund um die Uhr im Einsatz sein können.


