Gaswerk: Das Modular kann kommen

Beim Modular-Festival 2019 gibt es eine Premiere: Erstmals werden die erwarteten rund 30.000 Besucher nicht mehr nach Göggingen, sondern nach Oberhausen pilgern, und zwar auf das Gelände des Gaswerks. Eine Premiere, die nicht nur die Veranstalter, sondern auch die swa als Geländeeigentümer vor Herausforderungen stellt.

In den vergangenen zwei Jahren wurde bereits viel darüber gemunkelt – im November 2018 stand es dann endgültig fest: Das Modular-Festival bekommt ab dem Jahr 2019, sozusagen pünktlich zur 10-jährigen Jubiläumsausgabe, eine neue Heimat.

Wo alles seinen Anfang nahm

Im Jahr 2012 wurde das Modular erstmals im Kongress am Park sowie zu Teilen im Wittelsbacher Park gefeiert. Festival-Feeling und Open Air gehören einfach zusammen, deshalb stand schnell fest: Die Außenfläche muss vergrößert werden. So wurden mit der Zeit immer größere Teile des Wittelsbacher Parks zum Festivalgelände umfunktioniert. Während Festivalbesucher und Veranstalter mit „ihrer“ neuen Location im Grünen glücklich waren, wurden über die Jahre vermehrt kritische Stimmen laut. Anwohner beschwerten sich über die Lärmbelästigung, Naturschützer beklagten die durch das Modular-Festival entstandenen Folgeschäden für das Tier- und Pflanzenreich im Wittelsbacher Park. Nach dem Festival im Jahr 2016 hatte die Kritik am Standort ihren Höhepunkt erreicht. Politik und Anwohner beäugten das Festival fortan mit Argusaugen – die Veranstalter sahen sich gezwungen, sich nach Alternativen umzusehen und die liebgewonnene Kulisse im Park schweren Herzens hinter sich zu lassen.

Neue Heimat gesucht

Ungefähr zeitgleich reifte bei den Stadtwerken Augsburg der Gedanke, ihr Areal rund um das Gaswerk im Norden von Augsburg zu neuem Leben zu erwecken. In der Vergangenheit hatte sich, beispielsweise beim „Asche zu Farbgut“-Festival oder beim Musikkonzert „Schillers Klangwelten“ bereits gezeigt, dass das Gelände Potenzial hat. So entstand die Idee, dass das Gaswerksgelände mehr werden sollte als ein reiner Veranstaltungsort. Vielmehr verfolgte man von diesem Zeitpunkt an den Plan, das Gelände zu einem zentralen Kreativ- und Kulturstandort zu entwickeln, der eine Anziehungskraft über die Stadtgrenze von Augsburg hinaus entwickelt. Als erster prominenter Mieter stand die Brechtbühne des Staatstheaters Augsburg fest. Ihr folgten die Künstler aus dem Kulturpark West, die nach und nach ihre Ateliers und Proberäume auf dem Gelände bezogen. Diese Entwicklung blieb den Veranstaltern des Modular-Festivals nicht verborgen. Schnell stellte man fest: Das Modular, als größtes Jugendkulturfestival Schwabens, passt perfekt auf das frisch entstehende Kultur- und Kreativzentrum im Norden von Augsburg.

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Mammutaufgabe für die swa

Nachdem die Verträge zwischen swa und Festivalveranstaltern im November 2018 unterschrieben waren, war klar: Bis das Festival im Juni 2019 auf dem Gaswerksgelände stattfinden kann, steht eine Menge Arbeit an. „Uns war bewusst, dass es eine Mammutaufgabe wird“, erzählt Nihat Anac, der bei den swa für das Gaswerksareal verantwortlich ist. „Es handelt sich hier um ein Industriegelände, das früher für die Gasproduktion in Augsburg genutzt wurde. Dieses in ein funktionstüchtiges Festivalgelände umzurüsten, ist eine große Herausforderung.“ Und damit nicht genug: Durch die geplante Mehrfachnutzung des Geländes durch Theater, Künstler, Gewerbetreibende und Festivalveranstalter mussten bei der Planung der Infrastruktur all diese Funktionalitäten berücksichtigt werden. Anac ist sich allerdings sicher, dass sich der Aufwand lohnen wird: „Auch wenn der Vierjahresvertrag mit dem Modular für uns der finale Anreiz war, das Gelände festivaltauglich zu machen – unser Plan ist es, in den kommenden Jahren weitere Festivals und Konzerte auf das Gelände zu holen.“

Baumaßnahmen auf der Zielgeraden

Wer eine Großveranstaltung wie das Modular auf seinem Gelände durchführen möchte, muss gewisse Auflagen erfüllen. So bestand auch für die swa der erste wichtige Meilenstein darin, die notwendigen Genehmigungen der Behörden einzuholen. Bis zu 8.500 Personen werden beim Modular auf der Fläche vor der Hauptbühne erwartet. Entsprechend musste für diese Personenzahl ein Sicherheitskonzept inklusive Entfluchtung und Verkehrssicherung erarbeitet und vorgelegt werden. Aktuell arbeiten die swa mit Hochdruck daran, dass das Festivalgelände pünktlich zum 20. Juni für die Besucher nicht nur grundsätzlich nutzbar, sondern auch einladend gestaltet ist. „Aktuell wird der Boden des kompletten Geländes mit Kies aufgeschüttet. Sonst haben wir hier im Juni ein zweites Wacken“, berichtet Reidar Nyreröd, der bei den swa für das Immobilienmanagement am Gaswerk verantwortlich ist. Außerdem wurden kürzlich die Grünflächen rund um die Bühne im Park angesät, sodass auch das zum Modular seit jeher zugehörige „Park-Feeling“ nicht zu kurz kommt. Auch die Anbindung des Festivalgeländes an Strom, Wasser, Abwasser und Internet wird von den swa in den kommenden Wochen vor Festivalbeginn fertiggestellt.

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Fotos: Thomas Hosemann

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