
Radtour: swa Trinkwasser entdecken
Die Stadtwerke Augsburg unterstützen zahlreiche Wasser- und Naturschutzprojekte in der Region. Viele dieser Projekte lassen sich auf einer Radtour entdecken. Los geht’s.
Mit dem Regenio-Tarif der Stadtwerke Augsburg (swa) bekommen Augsburger Trinkwasser, das zu 100 Prozent mit regenerativ erzeugtem Strom gefördert wird. Zudem unterstützen sie zahlreiche Wasser- und Naturschutzprojekte vor Ort, die beispielsweise der Landschaftspflegeverband Stadt Augsburg als Partner der swa umsetzt.
Historisches Wasserwerk Hochablass
1854. Die Cholera wütet in Augsburg. Zunächst war unklar, was die Ursache für diese heimtückische Infektion war, die mehr als 1.000 Menschen das Leben kostete. Bis schließlich ans Licht kam: Das Trinkwasser war verseucht und verbreitete die Krankheit in der Stadt. Zu solch einer Epidemie durfte es keinesfalls mehr kommen. Die Stadt beschloss, das Wasserwerk am Hochablass zu bauen. 1879 ging es in Betrieb. Die Menschen wurden fortan mit sauberem Trinkwasser aus dem Siebentischwald versorgt. Heute kann das Historische Wasserwerk virtuell besucht werden und es gibt eine Audiotour, die man auch von zu Hause aus machen kann.
Galgenablass
Klingt gruselig – ist es aber nicht. Der Galgenablass hat seinen Namen nicht, weil hier einst Menschen hingerichtet wurden, sondern weil hier einmal ein Stauwehr stand, dessen Konstruktion an einen Galgen erinnerte. Der Galgenablass ist ein gutes Beispiel dafür, wie die Augsburger Quellwasser, das als Trinkwasser diente, von Lechwasser trennten. Mit dem aus dem Lech ausgeleiteten Wasser wurden beispielsweise Mühlen und später Kraftwerke betrieben.

Himmelsweiher am Waldboden
Eines der durch swa Trinkwasser Regenio geförderten Projekte ist beispielsweise das Anlegen kleiner Himmelsweiher im Siebentischwald – also Tümpeln, die nur mit Niederschlagswasser gespeist werden. Diese sind enorm wichtig als Laichgewässer für Kröten und Frösche, die sonst im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Trockenen sitzen würden. Um den Waldboden nicht unnötig aufzuwühlen, werden dafür keine neuen Gruben ausgehoben, sondern Bombentrichter aus der Bombennacht im Februar 1945 mit Lehm abgedichtet. Danach werden sie einmalig mit Wasser aufgefüllt, bevor die Tümpel ihr restliches Wasser zukünftig nur noch über Niederschläge erhalten. Diese Laichbiotope werden von den Tieren sofort angenommen – auch Libellen und andere Wasserinsekten fühlten sich hier gleich wohl.

Siebenbrunner Unterdorf
Nanu? Kastanien mitten im Siebentischwald? Sie sind heute noch Zeugen davon, dass hier einst Häuser standen, in denen Menschen lebten. Bis 1910 war Siebenbrunn eine eigenständige Gemeinde. Die Bewohner dort lebten entweder von der Landwirtschaft oder der Mechanischen Weberei, die Albrecht Höppl dort betrieb. Zwischen 1930 und 1950 wohnten noch rund 230 Menschen im Siebenbrunner Unterdorf. Wegen der schlechten sanitären Zustände wanderten aber nach und nach viele Leute ab. In den 1970er Jahren wurden die letzten Bewohner umgesiedelt – wegen des Trinkwasserschutzes. Auch Autos und Busse, die bis dahin noch durch den Stadtwald fahren durften, wurden verboten. 1978 war vom Unterdorf nichts mehr zu sehen, das Gelände wurde aufgeforstet. Lediglich die Kastanienallee erinnert noch daran, dass hier einst ein Dorf war.
Wer unsere Radtour auf den Spuren des Augsburger Trinkwassers nun nachfahren möchte: Hier findet ihr die fahrradfreundliche Route. Viel Spaß!
Foto: swa / Thomas Hosemann