
Richtig Busfahren lernen beim swa Buserlebnistag
Busfahren will gelernt sein. Denn richtiges Verhalten beim Einsteigen und Busfahren spart nicht nur Zeit, sondern ist unerlässlich für die Sicherheit der Fahrgäste - allen voran der Kinder. Beim swa Buserlebnistag lernen Schülerinnen und Schüler, worauf es beim richtigen Busfahren ankommt.
Es ist jeden Morgen das Gleiche, egal an welcher Haltestelle: Zahlreiche Schülerinnen und Schüler warten auf den Bus, der sie zur Schule bringt. Sie stehen oft viel zu nah am Straßenrand und kaum ist der Bus endlich da, kann es gar nicht zügig genug gehen. Völlig unkoordiniert stürmen die Kinder in den Bus, denn die Fahrt soll ja schnell weitergehen. Doch schneller geht es dabei leider nicht wirklich – ganz im Gegenteil. Denn ein langsamer und koordinierter Einstieg spart Zeit. Doch Busfahren muss gelernt sein, denn hierbei geht es nicht nur um Zeit, sondern vor allem um die Sicherheit der Kinder.
swa Buserlebnistag: Sicherheitstraining für den Schulweg
Beim „Buserlebnistag für Schulklassen“ bieten die Stadtwerke Augsburg (swa) Schulklassen der 3. und 4. Jahrgangsstufe aus Augsburg und Umgebung die Möglichkeit, an einem Sicherheitstraining auf dem Busbetriebshof der swa in der Lechhauserstraße teilzunehmen. Der Fokus des Sicherheitstrainings ist dabei klar: Wie verhalte ich mich richtig an einer Haltestelle? Warum muss ich von der Bahnsteigkante weggehen? Was gibt es im Bus als Schulkind zu beachten? Und warum ist das alles so wichtig?
Richtig an der Haltestelle warten: So klappt es
„Es geht vor allem darum, dass die Kinder an den Haltestellen keine Ballspiele oder Fangen spielen“, berichtet swa Projektleiter Andreas Adam. „Denn das ist wirklich gefährlich, da die Haltestellen sich immer in unmittelbarer Nähe zu einer Straße befinden. Auch der Schulranzen sollte an der Haltestelle aufgrund seines Gewichtes und der Sicherheit nicht auf dem Rücken, sondern zwischen den Füßen abgestellt werden“, weiß Andreas Adam als ehemaliger Busfahrer, der heute für die Kinder- und Jugendkommunikation im Verkehrsmarketing verantwortlich ist. Doch natürlich bespricht Andreas mit den Kindern nicht nur die Theorie, er zeigt ihnen auch praktisch, worauf es rund ums Busfahren ankommt: Vor allem bei einem einfahrenden Bus ist es wichtig, einen Meter Abstand von der Bahnsteigkante zu halten. Warum? Der Bus hat einen Überhang, der beim Einfahren in die Haltestelle über den Haltestellenbereich schwenkt. Das kann man mit Verkehrskegeln ganz leicht zeigen: Sie werden ganz nah an der Bahnsteigkante platziert und verschwinden beim Heranfahren unter der Vorderachse des Busses – gut, dass die Kinder wie besprochen einen Meter Abstand halten.
Weniger drängeln spart Zeit beim Einsteigen
„Die Kinder dürfen beim ersten Einstieg richtig drängeln und sich austoben, während ich die Zeit stoppe, bis alle im Bus sitzen. Beim zweiten Mal geht es geordnet zu – also Schultasche in die Hand nehmen und maximal zu zweit einsteigen. Und siehe da, es geht natürlich deutlich schneller und keiner tut sich weh oder wird verletzt, was beim Drängeln passieren kann“, erklärt Andreas Adam. Und auch beim Sitzen gibt es einiges zu beachten: Den Schulranzen auf dem Rücken zu lassen ist keine gute Idee. Wenn der Bus stark bremsen muss und die Schülerinnen und Schüler nur auf der vorderen Kante sitzen, können sie schnell vom Sitz herunterfallen, da das ganze Gewicht auf dem Rücken liegt und sie nach vorne drückt. Daher unbedingt: Schulranzen zwischen die Füße stellen und auf der ganzen Sitzfläche sitzen.
„Der größte AHA-Effekt für die Kinder ist immer wieder die Gefahrenbremsung, wenn sie selbst merken, was wirklich passieren kann und dass auch ein Schulranzen ganz schnell von hinten nach vorne fliegt, wenn man ihn nicht richtig festhält“, erklärt Andreas Adam. Bei der Gefahrenbremsung fährt der Busfahrer nacheinander mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten und bremst den Bus ab. Die Kinder sitzen dabei auf den Sitzplätzen und halten sich richtig fest, damit sie verstehen, welche Kräfte auf ihren Körper wirken, aber keinem etwas passiert. Doch nicht nur für Kinder sind diese Regeln wichtig – auch die Erwachsenen sollten sich daranhalten.
Zum Schluss gibt es noch einen Perspektivwechsel: die Kinder dürfen auf dem Fahrersitz Platznehmen. Besonders spannend: Warum sind die Klassenkameraden nicht zu sehen, obwohl sie direkt neben dem Bus stehen? Nein, das ist keine Magie, sondern der tote Winkel. Kurz gesagt, kann der Fahrer oder die Fahrerin noch so gut schauen und aufgrund des Winkels trotzdem nicht alles sehen.
Interessierte Schulen können sich direkt bei Andreas Adam (andreas.adam(at)sw-augsburg.de oder 0821/65005717) melden. Der Buserlebnistag wird das ganze Jahr über angeboten und kann auch von höheren Jahrgangsstufen in Anspruch genommen werden. Für die Anfahrt zum Busbetriebshof stellen die swa kostenlos Fahrscheine für die Fahrzeuge der swa in den Zonen 10 und 20 zur Verfügung.
Für Kindergärten bieten die swa eine Spielekiste an. Dabei lernen die Kinder mit Fahrkarten, Büchern, Malvorlagen und verschiedenen Spielen das Thema Busfahren spielerisch kennen und können sich beim Abholen der Spielekiste zusammen mit Andreas einen Linienbus mal ganz genau ansehen.
Fotos: swa / Thomas Hosemann