Vom Pferdewagen zum Hightechfahrzeug

Die elektrische Straßenbahn in Augsburg wird 120. Früher noch von Pferden gezogen, hat sich das Schienenfahrzeug bis heute zu einem hoch technisierten Gefährt weiterentwickelt – das jährlich über 43 Millionen Augsburger befördert.

Im Jahr 1898 läutete der sogenannte Triebwagen 14 eine neue Ära in Augsburg ein: Die erste elektrisch betriebene Straßenbahn rollte durch Augsburg. Auf zwei Routen verkehrte das zu dieser Zeit revolutionäre Fortbewegungsmittel: zwischen Oberhausen und Göggingen sowie zwischen Perlach und Lechhausen. Heute – 120 Jahre später – dauert diese Ära noch immer an und die elektrische Straßenbahn in Augsburg feiert ihr Jubiläum.

Eine Geburtstagsparty für die Straßenbahn
Um das 120-jährige Bestehen der Elektromobilität in Augsburg zu feiern, haben die swa eine Party zu Ehren der Straßenbahn organisiert. Am Sonntag, 30. September werden in der Maximilianstraße von 12:00 bis 15:00 Uhr erstmals die historischen Fahrzeuge der swa live und in Farbe zu bewundern sein. Der älteste Party- und somit Ehrengast der Veranstaltung ist der 120 Jahre alte Triebwagen 14 von MAN / Siemens Schuckert. Gesellschaft bekommt er von weiteren historischen Modellen wie z. B. dem Triebwagen 101, der „Heidelberger“ oder der „Stuttgarter“. Auch die modernen Straßenbahnmodelle werden vor Ort und für die Besucher sogar innen begehbar sein. Mitarbeiter der swa sowie die Freunde der Augsburger Straßenbahn beantworten darüber hinaus alle Fragen rund um Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Augsburger „Stroßaboh“.

Triebwagen 14
Triebwagen 101
KSW 506

Von der Droschke zur Pferdebahn
Im Jahr 1880 beschränkte sich die Fortbewegung in Augsburg noch auf ihre rudimentärste Form. Um von A nach B zu gelangen ging der Augsburger schlicht und ergreifend zu Fuß. Wer etwas besser betucht war, nahm sich auch mal eine von Pferden gezogene Droschke – das war dann aber auch schon das höchste der Gefühle. Gegen Ende des Jahres 1880 kam Augsburg dem Massentransport im Nahverkehr einen bedeutenden Schritt näher: Mit der Konzessionserteilung von König Ludwig II. von Bayern für den Bau und Betrieb einer Pferdebahn in Augsburg, Lechhausen, Pfersee und Göggingen waren die Weichen gestellt. Die Augsburger Trambahn AG wurde gegründet, kurz darauf begann man mit dem Bau der Gleise. Ab Mai 1881 sorgten 60 Mitarbeiter, 99 Pferde und 30 Wagen für den ersten organisierten Nahverkehr in Augsburg. Im 16-Minuten-Takt verkehrten die Fahrzeuge auf dem gut 16 Kilometer langen Schienennetz. Haltestellen gab es keine – wer zusteigen wollte, musste dem Fahrer nur ein Handzeichen geben. Bilanz im ersten Jahr: immerhin knapp 1,3 Millionen Fahrgäste.

Von der Pferdebahn in die Moderne
Schnell wurde klar: Der Betrieb mit Pferden war zu langsam und zu teuer, um auf lange Sicht wirtschaftlich zu sein. Eine kurze Testphase mit dampfbetriebenen Fahrzeugen sorgte aufgrund des Gestanks und des Lärms für so viel Entrüstung bei den Augsburgern, dass das Experiment direkt wieder abgebrochen wurde. Ende 1898 war dann auch die Pferdebahn nach nicht einmal zwei Jahrzehnten Geschichte. Unter der Regie der Nürnberger Firma Schuckert & Co. wurde der unrentable Betrieb durch die Vierbeiner sukzessive durch elektrische Bahnen abgelöst. Der 5-Minuten-Takt in der Innenstadt war geboren, die Zahl der Passagiere entwickelte sich sprunghaft auf 5,5 Millionen im ersten Jahr und siehe da – die Straßenbahn wurde profitabel.

GT 4 (Stuttgarter)
GT 8

Die elektrische Straßenbahn im Jahr 2018

Im Jahr 2018 ist die Straßenbahn in Augsburg noch immer elektrisch betrieben. Sie fährt noch immer auf Schienen. Doch abgesehen davon hat sich vermutlich fast alles verändert. Heute ist die Straßenbahn barrierefrei, im Winter beheizt, mit gepolsterten Sitzplätzen ausgestattet – die Liste ist beliebig fortführbar. 43 Millionen Menschen nutzen jährlich die 80 Straßenbahnen, die die swa jeden Tag im Einsatz haben. Mit dem Projekt Mobilitätsdrehscheibe wird das Straßenbahnnetz offensiv ausgebaut – mit neuen Straßenbahnlinien, dem neuen Königsplatz und der Untertunnelung des Hauptbahnhofs. Dort werden ab 2023 die Straßenbahnen unter den Gleisen der Zugbahnsteige halten, verbunden mit Rolltreppen und Aufzügen.

Strassenbahnen_06_links.jpg
Strassenbahnen_06_rechts.jpg

Fotos: SportBrain Entertainment GmbH; swa/Thomas Hosemann

Kontakt
Kundencenter
FAQs

FAQs

Die wichtigsten Fragen und Antworten rund um die Produkte und Dienstleistungen der swa.

Zu den FAQs

Störung

Störung melden

Sie möchten uns eine Störung melden? Hier erreichen Sie unseren Entstördienst.
Wir sind 24 Stunden für Sie erreichbar!

Bitte beachten Sie, dass die Telefonate zu Protokollzwecken aufgezeichnet werden.

Erdgas0821 6500-5500
Strom0821 6500-6600
Fernwärme0821 6500-5555
Trinkwasser0821 6500-6655