#AugsburgArtists: Verena Kandler

Die #AugsburgArtists übernehmen die Kanäle der swa! Vom 5. bis 14. November stellt sich die Augsburger Studentin und bildende Künstlerin Verena Kandler auf den Social-Media-Kanälen und der Website der swa vor. In Teil eins des Interviews verrät sie, woher sie ihre Inspiration bezieht, wie sie arbeitet und welche Vision sie für die Kunst in Augsburg hat.

Name: Verena Kandler
Kunstform: Bildende Kunst
Genres: Zeichnung, Malerei, Collagen
Künstlerisches Zuhause: ihre Wohnung sowie der gesamte öffentliche Augsburger Raum, wo Aktionen oder Happenings stattfinden

Verena, stell dich bitte kurz vor. Wie alt bist du, woher kommst du?

Ich bin Verena Kandler aus Augsburg, bin 24 Jahre alt und wohne nun schon seit 5 Jahren hier, kenne die Stadt jedoch auch schon aus meiner frühen Kindheit.

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Welche Kunstrichtung verfolgst du? Wie lässt sich diese beschreiben?

Ich arbeite hauptsächlich in Richtung bildender Kunst, trete aber auch in Form von Aktionen und Happenings im öffentlichen Raum auf. Meinen derzeit besten Ausdruck finde ich in der Zeichnung und in der Malerei, wobei diese zwei Techniken auch gerne vermischt oder mit Collageelementen ergänzt werden. Ich mag es kühle, ausdrucksstarke Farben und Acrylstifte sowie als Grundmaterial anstatt der Leinwand ungewöhnliche Untergründe, wie etwa Plastikplanen, zu verwenden.

Was machst du neben der Kunst?

Ich studiere nebenbei noch Kunst- und Kulturgeschichte (Master) an der Universität Augsburg. Die hier erlernten Inhalte dienen mir als theoretische Grundlage für meine eigenen Arbeiten.

Was inspiriert dich?

Die Inspiration und die Impulse zum gestalterischen Arbeiten finde ich in meinem Alltag und in meinem direkten Umfeld. Meine Arbeiten folgen meist einer Vorstellung zu gesellschaftlichen oder themenbezogenen Beobachtungen – sie folgen demnach einem von mir beabsichtigtem Konzept und lassen dennoch Spielraum für eine werkautonome Wirkung. Gedankengänge und Auffälligkeiten, die mir wiederholt auffallen, drängen mich zu einer tieferen Auseinandersetzung.

Kannst du das von dir angesprochene Konzept konkreter beschreiben?

Viele meiner Arbeiten spielen mit dem Gedanken des Gegensatzes aus Tradition und aktuellen Zeiterscheinungen – Etabliertes wird kommentiert, überschrieben, neu interpretiert. Weitgehendes Ziel meines künstlerischen Schaffens ist die Präsentation meiner Arbeiten an möglichst „kunstfernen“ Orten. Das wären solche, an denen die Anwesenheit von institutionsunabhängigen, gestalterischen Konzepten nicht erwartet wird. Hier können diese durch das Zusammenspiel von Inhalt und Umgebung eine unmittelbare und neuartige Wirkung entfalten: zum Beispiel im öffentlichen Raum. Hier erreiche ich auch Menschen, die sich sonst vielleicht keine Kunst im Museum ansehen würden – so erreicht meine Kunst und deren Botschaft ungefiltert eine Vielzahl an Individuen.

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Mit welchen Materialien arbeitest du?

Bei meiner aktuellen Arbeitsserie „Plastic Neptune“ habe ich mit Plastikplanen als Untergrund gearbeitet. Darauf habe ich mit Acrylstiften und -farben gemalt sowie Collageelemente eingearbeitet. Zuvor habe ich aber auch schon auf Spiegeln, Plexigläsern oder plastisch gearbeitet.

Wie sieht dein Arbeitsplatz aus?

Derzeit arbeite ich entweder direkt im öffentlichen Raum, bei meinen Ausstellungen, die dann als offener Workspace funktionieren oder bei mir daheim in einem leider etwas zu kleinen Zimmer… Für die Zukunft ist es allerdings der Plan, einen größeren Raum zu finden, denn es beeinflusst die Arbeitsweise – ob man sich ausbreiten kann oder ob man eher eingepfercht ist.

Warum fiel die Wahl deiner künstlerischen Heimat gerade auf Augsburg?

Augsburg ist mir mittlerweile sehr vertraut, ich kenne viele Leute und die Kulturlandschaft, sodass ich einen guten Überblick darüber habe, wo ich was umsetzen kann. Augsburg hat Vorzüge einer größeren Stadt, behält aber seinen übersichtlichen Charakter, sodass man sich als Künstler nicht verloren fühlt oder die eigenen Arbeiten im Pool des städtischen Kunstschaffens untergehen. Ich finde Augsburg bietet bildenden Künstlern von sich aus eher begrenzte Möglichkeiten, was aber für mich auch Ansporn ist, mich selber um Projekte und Möglichkeiten zu bemühen.

Was wünschst du dir hier für die Zukunft?

Im Bereich der bildenden Kunst für junge Künstler würde ich mir wünschen, dass es mehr Ateliers und/oder Ausstellungsräume gibt.In Augsburg gibt es viele Leerstände, wo man einiges machen könnte.

Im zweiten Teil des Interviews erzählt Verena von ihrem aktuellsten Projekt, dem "Plastic Neptune", das 2019 in Augsburg zu sehen war, und stellt ihre damit verbunden Ziele und Botschaften vor. Unbedingt dranbleiben!

Foto: swa / Caroline Reili

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