
Glyphosat: Kein Thema im Augsburger Trinkwasser
Das Augsburger Trinkwasser fließt unbelastet von Schadstoffen aus dem Hahn. Dass das so ist und bleibt, dafür sorgen die swa und die Augsburger Landwirte.
Seit die Zulassung für Glyphosat um weitere fünf Jahre verlängert wurde, geht bei Verbrauchern die Angst um. Das Totalherbizid steht im Verdacht, schädlich für Menschen zu sein. Schließlich soll es alle Pflanzen vernichten, die nicht gentechnisch widerstandsfähig gemacht wurden. Wird es in der Landwirtschaft eingesetzt, kann es auch ins Grundwasser gelangen.
Kein Glyphosat im Augsburger Trinkwasser
Doch müssen nun auch die Augsburgerinnen und Augsburger befürchten, dass sich in ihrem Trinkwasser Glyphosat befinden könnte? „Für das Augsburger Trinkwasser kann hier eine eindeutige Aussage getroffen werden: Glyphosat ist darin nicht nachweisbar“, sagt Roland Leuthe von den Stadtwerken Augsburg (swa). Das Wasser kann bedenkenlos getrunken werden – und ist so rein, dass es für die Zubereitung von Babynahrung geeignet ist.
Trinkwasserschutzzonen im Siebentischwald sorgen für reines Trinkwasser
Diese Reinheit verdankt es unter anderem einem weitsichtigen Trinkwasserschutz, der in Augsburg seit Jahrhunderten gelebt wird – und dessen Tradition die swa seit Jahrzehnten mit großem Engagement weiterführen. „Ein wichtiger Teil des Trinkwasserschutzes ist das Schutzgebietsmanagement der swa Wasser GmbH“, erklärt Roland Leuthe weiter. Im Augsburger Stadtwald, aus dessen Fassungsbereich das Trinkwasser für die Haushalte in der Fuggerstadt kommt, sind verschiedene Schutzzonen eingerichtet.
Strenger Trinkwasserschutz rund um die Brunnen
Rund um die Brunnen, aus denen das Grundwasser nach oben befördert wird, ist die Schutzzone besonders streng. Dort darf niemand hinein, der dazu nicht befugt ist. Diese Zone nennt man „Fassungsbereich“. Die Gebiete sind umzäunt und natürlich eingegrenzt, beispielsweise durch Bäche.
Dem Fassungsbereich folgen die „engeren Schutzzonen“. Hier dürfen zwar Spaziergänger die Ruhe des Siebentischwalds genießen, aber sämtliche Ausbringung von organischen Düngemitteln wie Gülle oder Mist und von Pestiziden und vieles andere mehr, was das Grundwasser belasten könnte, ist verboten.
Auf die engeren Schutzzonen folgen die „weiteren Schutzzonen“. Auch hier gelten strenge Regeln für die landwirtschaftliche Nutzung, die Bebauung, die Lagerung wassergefährdender Stoffe und vieles mehr.
Landwirte bringen kein Glyphosat auf den Flächen der Wasser GmbH aus
Neben den Schutzzonen haben die Stadtwerke Augsburg auch viele Flächen erworben, die zur Reinhaltung des Grundwassers schützenswert sind. Daneben bestehen Vereinbarungen mit den Landwirten, die innerhalb des Trinkwasserschutzgebietes Flächen bewirtschaften. „Die Ausbringung von Glyphosat ist auf den Flächen der swa Wasser GmbH und in den sensiblen Zonen des Trinkwasserschutzgebietes verboten“, erläutert der Wasserspezialist der swa, Roland Leuthe. „Darüber hinaus bestehen vertragliche Vereinbarungen, mit denen sich Landwirte verpflichten, auf die Ausbringung von Glyphosat und einigen weiteren Pflanzenschutzmitteln zu verzichten.“
Die swa und Landwirte: echte Partner für den Trinkwasserschutz
Die swa beraten die Landwirte und bieten Kooperationsverträge an, um sie bei der grundwasserschonenden Bewirtschaftung der Flächen durch optimierte Düngung und minimalen Pestizideinsatz zu unterstützen – auch finanziell. Je mehr ein Landwirt für den Grundwasserschutz leistet, desto höher ist auch die Unterstützung. Inzwischen gelten derartige Vereinbarungen auf rund drei Viertel der privaten Landwirtschaftsfläche im Wasserschutzgebiet.
Alle diese Maßnahmen tragen dazu bei, dass das Augsburger Trinkwasser frei von Schadstoffen aus dem Hahn läuft. Hier hat sich wieder gezeigt: Vorsorge ist besser als Nachsorge.