
DRESSED FOR SUCCESS im Maxmuseum
Modeblogger sind eine Erscheinung unserer Zeit? Nicht ganz. Das gab’s schon im 16. Jahrhundert. Das Maximilianmuseum widmet Matthäus Schwarz’ Leben eine Ausstellung.
Wer hätte gedacht, dass der erste „Modeblogger“ aus Augsburg kommt: Im Jahr 1520, lange vor Instagram & Co, begann Matthäus Schwarz (1497-1574), ein junger Kaufmann aus Augsburg, ein ungewöhnliches Tagebuch anzulegen. Für die nächsten 40 Jahre seines Lebens ließ er sich in kostbaren, oft extravaganten Kleidungsstücken porträtieren, die er zu verschiedensten Gelegenheiten für sich fertigen ließ. Dieses „klaidungsbuechlin“ spiegelt anschaulich die Männermode des 16. Jahrhunderts wider.
„klaidungsbuechlin“: Ein modebewusster Kaufmann zeigt sich
Matthäus Schwarz machte Karriere und wurde Hauptbuchhalter der Fugger, der berühmten Augsburger Unternehmer- und Bankerfamilie. Das „klaidungsbuechlin“ präsentiert ihn in kleinen Miniaturen als selbst- und standesbewussten Kaufmann, dessen Modeentscheidungen eng mit seiner beruflichen und sozialen Karriere verbunden waren. Nach 500 Jahren kehrt das Modetagebuch, heute im Besitz des Herzog Anton Ulrich-Museums in Braunschweig, mit der Ausstellung „Dressed for Success“ im Maximilianmuseum an den Ort seiner Entstehung zurück. Aus konservatorischen Gründen voraussichtlich das letzte Mal.
Kunstwerke berühmter Meister in Augsburg
Die Ausstellung „Dressed for Success“, die Kunstwerke berühmter Meister wie Albrecht Dürer, Hans Holbein d. Ä., Hans Daucher und Christoph Amberger neben weiteren bedeutenden Leihgaben europäischer Sammlungen und Museen vereint, beleuchtet Matthäus Schwarz’ Leben und blickt damit zugleich auf Augsburgs Stadtgeschichte und die Reichspolitik. Diese Ausstellung sollte sich keiner entgehen lassen.
Termin reservieren und Ausstellung besuchen
Seit kurzem sind die Augsburger Museen unter bestimmten Auflagen wieder geöffnet. Wer die Ausstellung "Dressed for Succes" oder auch andere Museen besuchen will, muss vorab online einen Termin vereinbaren. In den Räumen gelten FFP2-Maskenpflicht und die üblichen Corona-Hygieneregeln.